Streuobstwiesen

Die Streuobstbestände sind in den letzten 50 Jahren in Baden-Württemberg um über die Hälfte zurückgegangen. Während 1965 noch fast 18 Millionen Streuostbäume gezählt wurden, sind es aktuell nur noch knapp 9 Millionen Bäume. Diese Entwicklung ist leider auch auf den Härten zu beobachten. Dafür gibt es viele Gründe:
Die Streuobstgürtel um die Siedlungen wurden vielfach neuen Wohn- und Gewerbegebieten geopfert. Auch die Obstalleen, bei uns insbesondere entlang der Kreis- und Ortsverbindungsstraßen, fielen dem Straßenbau zum Opfer.

Aus der Sicht der heutigen Landwirtschaft mit ihren großen Maschinen und Geräten stellen die Obstbäume oftmals nur Hindernisse dar. Durch mangelhafte Pflege der Streuobstbestände kommt es vielfach zu einem vorzeitigen Absterben der Baumkronen. In vielen Fällen wurden die abgehenden Bäume nicht durch Neupflanzungen ersetzt. Deshalb sind die Bestände großenteils überaltert.

In den letzten Jahren ist der Befall mit Misteln zu einer weiteren Gefahr für die Bäume geworden. Das Hauptproblem ist allerdings, dass die Streuobstwiesen ihre wirtschaftliche Bedeutung als Nahrungslieferant weitgehend verloren haben.

In den letzten Jahren sind viele Initiativen entstanden, die die Nutzung der Produkte der heimischen Streuobstwiesen fördern wollen. Ein wichtiger Beitrag sind dabei die Aufpreisinitiativen. So garantiert z.B. die Aufpreisinitiative  „Ebbes guad’s“ den Erzeugern einen Mindestpreis von 12,00 Euro pro 100 kg Mostäpfel bzw. einen Aufpreis von 5,00 Euro pro 100 kg über dem marktüblichen Preis. Eine Obstannahmestelle dieser Initiative wurde vor 2 Jahren von einer regionalen Saftkelterei im Ortsteil Mähringen eingerichtet. Letztlich kann jeder einzelne mit dem Kauf von Streuobstprodukten aus regionaler Erzeugung dazu beitragen, dass unsere einzigartige Landschaft mit den Streuobstbäumen erhalten wird.